Donnerstag, 10. Januar 2013

Meine Tomaten, oder die Pomodoro-Technik

Viele kennen das Problem vermutlich. Man hat sich einen Plan gemacht was man über den Tag erledigen will und immer kommt irgendwas dazwischen: Kollegen die etwas wissen wollen, Chefs die etwas erledigt haben wollen etc. pp. Ein paar mal habe ich es erlebt, dass ich gar nichts von dem erledigt bekommen habe was ich ursprünglich geplant hatte. Doch wie ändert man dies?

In dem Buch "The Clean Coder" von Robert C. Martin habe ich von der Pomodoro-Technik (http://www.pomodorotechnique.com/) gelesen und diese ausprobiert. Die Pomodoro-Technik eignet sich zum Zeitmanagement für geistige Aufgaben. Angewandt ist sie einfach. To-Do-Liste schreiben, Aufgabe (aus der To-Do-Liste) bestimmen die man bearbeiten will, Küchenuhr (Pomodoro) auf 25 Minuten drehen und los gehts. Das besondere dieser Thechnik sind meines Erachtens die festgelegten Zeiteinheiten und Pausen. Eine Zeiteinheit beträgt wie erwähnt 25 Minuten. Diese 25 Minuten werden als Pomodoro oder Tomate bezeichnet[1]. Nach jeder Pomodoro werden 5 Minuten Pause eingelegt, in denen NICHT an der während der Tomate bearbeiteten Aufgabe weitergemacht oder auch nur drüber nachgedacht werden soll. Diese Pause dient dazu Abstand zu gewinnen, sein Mana (wie Martin es in "The Clean Coder" bezeichnet) wieder aufzufüllen und erfrischt in die nächste Tomate zu starten. Daraus resultiert, dass man sich am Ende nicht ausgelaugt fühlt. Während einer Tomate soll man alle Ablenkung und Unterbrechung vermeiden und unterbinden. Kollegen die stören vertröstet man auf nach die Tomate Telefonate werden danach erledigt etc. Man arbeitet also 25 Minuten konzentriert an EINER Aufgabe. Zu Statistik-Zwecken kann/soll man die Anzahl der für eine Aufgabe benötigten Tomaten notieren. Dies sind nur ein Paar Aspekte der Technik, der Rest ist auf der angegebenen Seite nachzulesen wenn bedarf besteht.

Soweit, so gut. Kurzes googlen führte mich zur Pomodoro-App (http://www.pomodoroapp.com/) da ich verständlicherweise in einen Büro, welches ich nicht alleine bewohne keine Küchenuhr klingeln lassen wollte, und das alle 25 Minuten... Also App runtergeladen und los gings. Die App ist denkbar simpel. Aufgaben eintragen die für heute markieren und auf der Aufgabe die man bearbeiten will auf "start" klicken.

Die App wird zu einem kleinen süßen Widget was man auf dem Desktop an eine beliebige Stelle schieben kann und stört so nicht mehr. Sind die 25 Minuten abgelaufen wird die App wieder groß und die Pause fängt an. Auch hier möchte ich auf die weiteren Funktionen nicht eingehen.

Ich habe nun also meine Aufgaben die ich noch auf dem Zettel hatte in die App übertragen und mit einer beliebigen angefangen. Zu beginn ist es furchtbar schwierig in den 25 Minuten keine Störungen zuzulassen aber das wird mit der Zeit einfacher. Nun kan ich irgendwann an den Punkt, dass ich zeitaufändige Tests durchführen musste, die allerdings nicht beobachtet werden mussten. Solche Aufgaben eignen sich nicht für die Pomodoro-Technik, da die Technik voraussetzt, dass man während der 25 Minuten aktiv arbeitet. Ich habe hier also eine andere Aufgabe begonnen und erst nach Ablauf einer Tomate nach dem Teststand geschaut. Konnte ich auf den Test reagieren habe ich dies wieder mit der Pomodoro-Technik getan. Hierbei fiel mir eine andere Schwachstelle auf. Eine Pomodoro MUSS ablaufen und komplett bearbeitet werden. Hat man nun eine Aufgabe, welche lediglich 5 Minuten in Anspruch nimmt und die man nicht erweitern kann, durch andere Teilaufgaben beispielsweise, lohnt es sich eigentlich nicht dafür die Technik zu verwenden. Ich will ja nicht, dass die Zeitstatistiken für 2 unterschiedliche Projekte vermischt werden.

Fazit

Die Technik ist für große/lange Aufgabe sehr gut geeignet. Sie verhindert, dass man sich zu sehr reinsteigert und dadurch seine ganze Energie veräußert. Für die Abschließende Phase einer Entwicklung wo zumeinst nur kleinere Buxfixes und Tests anstehen kann man sie jedoch getrost vergessen. Hier lohnt es sich einfach weiter so zu arbeiten wie immer. Eine gute Sache kann man jedoch auch auf kleine Aufgaben mitnehmen. Lass dich nicht stören bis du fertig bist. So wird eine Aufgabe effizient erledigt.

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